Im Herbst ziehen sie wieder gen Süden - die Kraniche. Über vielen Häusern und Gärten ist dann das typische Geräusch zu hören und jeder schaut sofort zu den Vögeln - die in einer V-Formation davonziehen - in den Himmel.
Dieses Jahr sollte es aber anders sein. Immer wollte ich einmal an den Plätzen sein, von denen sie morgens aufbrechen, oder an die sie abends einkehren, um zu schlafen. Wenn man ein bißchen bei Google recherchiert findet man schnell bekannte und beliebte Plätze, an denen sich dann die (Hobby-)Fotografen die besten Plätze streitig machen und wo das Gedränge groß ist! Bis vor kurzem wollte ich zum wohl bekanntesten Spot nach Zingst fahren, aber plötzlich las ich etwas von einem Moor ganz von mir in der Nähe und so fuhr ich für einen Spot-Check dort vorbei. BESTE Bedingungen hab ich vorgefunden: großer Parkplatz für das Auto, ein super hergerichteter, ebener Weg durch das Moor zum Spot (ca. 15 Minuten Gehzeit), zwei hervorragende Beobachtungspunkte mit Überdachung, der eine ebenerdig, der andere in ca. 8-10 Meter Höhe mit genialem Rundumblick über das Moor. Das mußte ich ausprobieren und so wurde mein Fototrolley für den kommenden Morgen gepackt, die Akkus geladen und der Wecker auf 03:30 Uhr gestellt. Im Moor angekommen, gab es auf dem Parkplatz schon ein paar anderen Autos um diese frühe Zeit. Ich machte mich also auf den Weg und überholte nach kurzer Zeit einen weiteren Fotokollegen auf seinm Weg zum Spot. Was ich auf dem Trolley hinter mir her zog, schleppte er im Rucksack auf dem Rücken .... Am Spot angekommen suchte ich mir noch einen Platz in der ersten Reihe und baute die Stative und Kameras auf. Das Getröte der Kraniche war schon die ganze Zeit auf dem Weg zum Spot zu hören und mit jeder Minute wurde es lauter. Ich hatte einen Tag mit reichlich Morgennebel über dem Moor erwischt - zuerst habe ich das als Nachteil eingeschätzt, da die Sichtung und das Fokussieren der Kraniche wirklich schwierig war, aber je mehr die Sonne aufging, desto schöner und mystischer wurde dieses Moor. Und dann stiegen sie langsam in kleinen Gruppen, aber unter LAUTEM Getröte in den morgendlichen Himmel. Es war ein grandioses Schauspiel und meine Auslöser klickerten munter vor sich hin. Ich habe in den 1,5 bis 2 Stunden ca. 350 Bilder geschossen - es war einfach unglaublich, wie das Morgenlicht, der Nebel und die Vögel die Szenerie immer wieder veränderten!
Aber nun genug der Worte, hier sind einige Impressionen:
Quelle Filmstreifen oben: Sabrina | Reiner Makohl / www.stilkunst.de